Regional erzeugen - regional verbrauchen: So funktioniert eine Bürgerenergiegenossenschaft!
Der Vorstand des Vereins enmoba informierte in der Liberalen Runde über die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft in Hockenheim. Ziel ist es unter anderem, Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und damit die Energiewende regional zu unterstützen.
Auf Einladung der Freien Demokraten informierte der Verein enmoba im Stadthallenrestaurant „Rondeau“ über seine Arbeit und die Möglichkeiten, die Bürgerenergiegenossenschaften für die regionale Energieerzeugung bieten. Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse bei Bürgern, die sich für eine regenerative und technologieoffene Energieerzeugung und Ressourcenschonung in der Region engagieren wollen.
Vorstand Christian Kramberg referierte über die Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft, insbesondere in Hockenheim und über aktuelle Entwicklungen im Rhein-Neckar-Kreis. Unterstützt wurde er dabei von seinen Vorstandskollegen Karl-Heinz M. Sohn und Christian Keller. Neben der reinen Information über Vor- und Nachteile sowie Voraussetzungen bestand die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen.
„Die wichtigsten Prinzipien sind Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die Menschen aktiv in die Energieerzeugung einzubinden und gleichzeitig die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energiequellen zu verringern“, erklärte Kramberg. Die Bürgerenergiegenossenschaft ermögliche es den Menschen, einen direkten Bezug zu ihrer Energieversorgung herzustellen und ein Bewusstsein für die Herkunft ihres Stroms zu entwickeln. Die Genossenschaftsidee aus dem 19. Jahrhundert, selbstbestimmt und eigenverantwortlich ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel zu verfolgen, sei heute noch genauso aktuell und modern.
Bürgerenergiegenossenschaften verfolgen das Ziel einer dezentralen, konzernunabhängigen und ökologischen Energieerzeugung und sind eine aktive Form der Bürgerbeteiligung an der Energieversorgung. In Genossenschaften unterstützen sich die Menschen gegenseitig und arbeiten gemeinsam am Erfolg, wobei nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht. Strom aus der Region schafft Identifikation und gemeinsame Werte.
Energieversorger hätten in erster Linie die Versorgungssicherheit im Blick. Wenn es um den Ausbau der erneuerbaren und dezentralen Versorgung geht, werden Genossenschaften bevorzugt. Inwieweit die politischen Entscheidungsträger in den HoRAN-Kommunen ihrer Verantwortung gerecht werden, könnten nur diese selbst beantworten.
Die Ortsvorsitzende Dr. Julia Klein bedankte sich für den informativen und anregenden Abend. Sie betonte die Bedeutung des Genossenschaftsgedankens und des technologieoffenen Ansatzes. „Der Austausch und die Zusammenarbeit mit Initiativen wie enmoba und engagierten Bürgern sind entscheidend für eine zukunftsfähige Stadt“.
ck – Christian Kramberg